Feriengäste in Ostbelgien kamen zum Feiern oder um dem Karneval zu entfliehen

Veröffentlicht am 07.03.2019

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Während der Karnevalsferien waren die Umzüge und karnevalistischen Veranstaltungen in Ostbelgien trotz Sturm und Regenwetter durchweg gut besucht. Doch zieht der Karneval auch Feriengäste nach Ostbelgien? Aus touristischer Sicht fielen die Antworten recht unterschiedlich aus, wie eine telefonische Blitzumfrage unter Partnerbetrieben der Tourismusagentur Ostbelgien ergab.

Der Karneval zieht viele Tagestouristen an, stellt aber nur für wenige ostbelgischen Übernachtungsbetriebe einen wichtigen, wirtschaftlichen Faktor dar. (Foto: Grenzecho-C.Fischer)

In den karnevalistischen Hochburgen Eupen, Malmedy und St.Vith zieht der Karneval besonders viel Publikum an. Dieser Faktor macht sich in Eupen der Umfrage zufolge auch bei den Übernachtungszahlen bemerkbar. „Viele Leute kommen zu uns wegen des Rosenmontagsumzuges und natürlich auch zum Wandern, zum Besuch der Talsperre oder des Naturzentrums Ternell“, sagte Arthur Genten vom Hotel Sleepwood in Eupen. Dort lag die Belegungsquote über Karneval wie im vergangenen Jahr bei 80%.

Etwas verhaltener waren die Reaktionen bei den Unterkunftsbetrieben aus den frankophonen Gemeinden Malmedy und Waimes. „Da der Karneval in diesem Jahr terminlich relativ spät stattfand, waren die Chancen auf Schnee geringer. Das machte sich bei den Reservierungen bemerkbar“, sagt Jean Goire vom Hotel du Moulin in Ligneuville. Ähnlich äußerten sich die Betreiber des Hotels Cyrano in Waimes, Chaumière du Lac in Robertville des Val D’Arimont nahe Malmedy.

Restaurants gut besucht

Auch im Süden Ostbelgiens tobte vielerorts der Karneval, doch gaben einige der befragten Anbieter von Unterkünften an, dass diese gelebte Tradition für sie keinen großen Buchungsfaktor darstellt. „Die Gäste kommen nicht mehr, wie noch vor einigen Jahren, speziell für den Karneval zu uns“, sagte Tanja Pip vom Hotel-Restaurant Pip-Margraff in St.Vith. Auch im St.Vither Hotel zur Post, im Burg-Hof Burg Reuland und im Haus Tiefenbach in Büllingen war man dieser Meinung. Neben dem Hotelbetrieb bieten viele Betriebe eine hochwertige Restaurantküche an, die über Karneval in ganz Ostbelgien gut besucht waren.

Hochwertige Ferienanlagen wie das Beverly Weekend in Bütgenbach, das mehrere Ferienwohnungen mit Wellnessmöglichkeiten anbietet, war zu 100% ausgebucht. „Die Hälfte unserer Gäste besuchten auch den Rosenmontagsumzug in Bütgenbach“, sagte eine Verantwortliche des Betriebes. Auch das Bed & Breakfast Eupen Inn meldete ein volles Haus mit Gästen, die auch speziell wegen des Umzugs gekommen waren. Die hochwertige Ferienwohnung Lodge du Lac am See von Robertville (40 Pers.)  meldete „sold out“ während der Karnevalsferien.

Eine Menge Anfragen zum Thema Karneval bearbeitete die Tourist Infostelle in Eupen. „Die Gäste informierten sich bei uns, wann die Züge starten. Viele Tagestouristen nutzen die Zugverbindung nach Eupen“, sagte Marion Decker vom TI Eupen. Auch in Malmedy kamen laut der Umfrage besonders viele Tagesgäste aus Flandern und Frankreich um den Cwarmé mit zu feiern. Das Karnevalsmuseum der Stadt Malmedy wurde in der Woche vor dem Karneval von vielen Schulen besucht. In den TIs von Bütgenbach und St.Vith informierten sich die Gäste eher über Alternativangebote zum Karneval wie Wandern oder Indoor-Einrichtungen.

Auszeit vom Karneval

Einige Museen und Indoor-Ausflugsziele hatten über Karneval geschlossen. Nicht so der Ardenner Cultur Boulevard in Losheimergraben, wo man sich sehr zufrieden mit den Besucherzahlen zeigte. „Wir freuen uns über sehr stabile Besucherzahlen im letzten Jahr. Viele unserer Gäste möchten eher dem Karneval entfliehen und freuen sich, wenn sie dann unsere Ausstellungen besuchen können“, sagte der dortige Leiter Michael Balter.
Zufrieden zeigten sich auch die Betreiber der Burg Reinhardstein, wo über Karneval etwa 600 Besucher registriert wurden. Outdoor-Ausflugsziele wie das Naturparkzentrum in Botrange waren da eher vom Wetter benachteiligt und klagten über weniger Zuspruch als gewohnt.

Fazit: Der Karneval stellt nur für wenige ostbelgischen Übernachtungsbetriebe einen wichtigen, wirtschaftlichen Faktor dar. Wenn das Wetter es zulässt, nutzen viele Gäste während der Karnevalsferien die landschaftlichen Vorzüge der Region und die qualitativ hochstehende Gastronomie. Manche freuen sich auch, so dem Karneval entfliehen zu können.


Infos zur Umfrage: Bei der telefonischen Blitzumfrage der TAO wurden 25 Partnerbetriebe aus insgesamt 163 befragt. Der Befragungszeitraum betrifft die Periode der Karnevalsferien 2019 (02.März bis zum 8.März). Die Ergebnisse haben informativen Charakter, sie sind rechtlich nicht bindend und beziehen sich ausschließlich auf die Betriebe aus den neun deutschsprachigen Gemeinden Ostbelgiens sowie den Gemeinden Malmedy und Waimes, die an der Befragung teilgenommen haben.

 

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jw/cm/id
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